Bundesweite „Baumrettungskampagne“ hat Auftakt im Osnabrücker Land
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Mehr Bäume jetzt

Bundesweite „Baumrettungskampagne“ hat Auftakt im Osnabrücker Land

 

Baumsetzlinge haben im Wald oft keine Chance, können aber ausgegraben und hochgezogen werden, um schließlich an neuem Standort zu stattlichen Bäumen heranzuwachsen. Auf Initiative der niederländischen Gruppierung „Mehr Bäume jetzt“ und in Kooperation mit den hiesigen Klimaschutzgruppen „gUG Umweltschutz und Lebenshilfe“ und „Melle for Future“ findet am 11. November die Auftaktaktion statt, um die tolle Idee nach Deutschland zu tragen.

Die niederländische Initiative „Mehr Bäume jetzt“ (https://mehrbaeume.jetzt) widmet sich seit Jahren kleinen Baumsetzlingen, die aufgrund von Licht- oder Platzmangel im Wald keine Überlebenschance hätten. Sie werden ausgegraben, in Töpfe gesetzt, in Baumverteilungsstationen von Ehrenamtlichen hochgezogen und anschließend an Interessierte verschenkt. In den Niederlanden haben nahezu 8000 Freiwillige und viele Kommunen bereits 1,6 Millionen Bäume kostenlos ausgegeben. Ein Erfolgsmodell, das Nachahmer verdient.

Zitat Lasse Lamet (Mehr Bäume jetzt): „Ich finde es toll, dass wir auf diese Weise einen konkreten Beitrag für die Welt leisten können. Unsere Methode ist der einfachste, billigste und schnellste Weg mehr Bäume zu pflanzen. Das ist gut für die Natur, den Klimaschutz und das soziale Engagement. Außerdem machen kostenlose Bäume die Menschen glücklich.“

 

Wann und wo startet die Mitmachaktion?

Die „gUG Umweltschutz und Lebenshilfe“ und der „Melle for Future e.V.“ haben sich mit „Mehr Bäume jetzt“ zusammengetan und laden gemeinsam zur Startaktion: Treffpunkt ist in Melle/Föckinghausen (Am Wulberg 15) am 11. November um 10 Uhr. Hans Adam von Hammerstein stellt seinen Wald in der Nähe von Schloss Gesmold für die Setzlingsernte zur Verfügung. Die Veranstaltung ist offen für alle und auch für Familien geeignet.

„Ein großer Dank geht an Herrn von Hammerstein, der diese Aktion durch Bereitstellung seines Waldes überhaupt erst ermöglicht“, sagt Kai Behncke von der gUG Umweltschutz und Lebenshilfe. „Der Wald ist sehr artenreich und stellt einen herausragenden Beitrag für den Klimaschutz dar. Starkregen wird abgepuffert, CO2 eingelagert und die Temperatur der nahen Umgebung in Hitzephasen gesenkt. Wünschenswert ist es gesamtgesellschaftlich, dass Privatwaldbesitzer auch finanziell für diese Leistungen stärker unterstützt werden.“

 

 

Wie wurde Melle Vorreiter für eine bundesweite Aktion?

Es gab im März bereits zwei große Baumverteilaktionen in Melle: Etwa 23.000 Setzlinge wurden an etwa 900 interessierte Bürger verschenkt.

Siehe dazu auch:

https://www.youtube.com/watch?v=DViivQ8jKt0

 

https://www.noz.de/lokales/melle/artikel/melle-for-future-verschenkt-1200-baeume-viele-gehen-leer-aus-44418049?fbclid=IwAR1Zq71j05pK8j_vxGvcp-1lKROpQt0SEa4tSMZliQdcnI-l5euZqbSC9Zc

 

https://www.noz.de/lokales/melle/artikel/baeume-in-melle-verschenkt-wo-werden-die-15000-stueck-gepflanzt-44460857

 

„Die Resonanz auf die Baumaktion im März war riesig. Deshalb haben wir die Idee weitergesponnen und überlegt, wie wir eine eigene Basis für weitere Verteilaktionen schaffen können. Nun ernten wir selbst winzige Hainbuchen, Stieleichen, Eiben, Ebereschen, Ahorn und Birken in hiesigen Wäldern, die später in Gärten der Region Schatten spenden und CO2 speichern werden“, erklärt Katja Rasmus die Motivation vom beteiligten Melle for Future e.V.

Die Kampagne stellt in dieser Form eine Neuerung für den Klimaschutz in Deutschland dar und wird hoffentlich in vielen deutschen Kommunen Mitmachende finden, die sich den Baumrettungsaktionen von Mehr Bäume jetzt anschließen. Um diese Idee weiterzutragen, sind auch die Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus dem Landkreis Osnabrück eingeladen.

 

Wie läuft die Baumumsiedlung ab?

Setzlinge werden direkt an den Waldwegen ausgegraben und umgesiedelt, die Waldflächen werden nicht betreten. Da „gerettete“ Bäume keinen Pflanzenpass aufweisen, sind diese ausschließlich für Anpflanzungen in Gärten bzw. urbanen Gebieten vorgesehen. Eine Nutzung dieser Art von Setzlingen in Waldgebieten ist nicht gestattet.

Am 11. November wird zunächst ein Ökologe aus den Niederlanden freiwilligen Helfern zeigen, worauf bei der Umsiedlung von Setzlingen zu achten ist. Anschließend ziehen die Teilnehmer in Teams los, um kleine Setzlinge auszugraben und für ein Wachstum in Pflanztöpfen vorzubereiten. Hierfür wird Kartenmaterial ausgegeben, wo besonders viele Setzlinge zu finden sind. Konkret geht es um winzige Hainbuchen, Stieleichen, Eiben, Ebereschen und Birken.

 

Helfer gesucht

Die Aktion dauert etwa 5 Stunden, Teilnehmer können aber auch für 1 oder 2 Stunden vorbeikommen und werden gebeten, kleine Schaufeln und Spaten mitzubringen. Im Rahmen der Veranstaltung wird kostenlos eine warme Mahlzeit angeboten sowie Glühwein, Glühpunsch und andere Getränke. An diesem Tage wird es möglich sein, durch aktives Handeln eine Grundlage für seine eigene für natürliche CO2-Senken zu legen und etwas für die heimische Artenvielfalt zu tun.

 

Für eine optimale Planung wird um eine vorherige Anmeldung gebeten:

https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/events/samstag-11-11-10-00-uhr-melle-umsiedlung-von-baumsetzlingen-die-ansonsten-keine-wachstumschance-haetten-gemeinsam-mit-mehr-baeume-jetzt/