Tag der medizinischen Behandlungen
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Heute war der Tag der medizinischen Behandlungen auf unserem Gnadenhof

2 Böcke (Schafbock Noisette und Ziegenbock Emil) wurden heute vom Tierarzt kastriert. Fanden die garnicht nett.
Zuvor wurden sie massiv betäubt und lagen danach ziemlich zugedröhnt in der Ecke rum.
Es gibt ja immer wieder die Meinungen, dass auf einem Gnadenhof Tiere per se kastriert zu seien haben (vorzugsweise von Menschen, die garkeinen betreiben).
Ok, jedem seine Meinung. Irgendwie nur teilweise nachvollziehbar (subjektive Ansicht),
schließlich gehört zu einem artgerechten Leben auch Fortpflanzung dazu.
Andererseits: Wenn die Anzahl der Tiere irgendwann zu hoch wird, dann ist das Projekt nicht mehr händel- und finanzierbar.

Der Diskurs über die Kastration fiel eindeutig 1:0 für die beiden Wiederkäuer aus.

„Du willst, dass wir kastriert werden (du Arsch!), wieso?“

„Na damit Ihr Euch nicht unkontrolliert vermehrt…“

„Ihr Menschen vermehrt Euch doch auch wann immer ihr wollt. Es gibt 7 Milliaden von Euch…“

„Das ist etwas anderes. Wir können das steuern…“

„Ihr könnt das steuern? WAS (!??) könnt Ihr steuern? Eure Bilanz auf dem Planeten sieht nicht danach aus, als ob Ihr irgendwas
auch nur ansatzweise steuern könnt.
Aber über unsere Fortpflanzung wollt Ihr bestimmen, oder wie?“

„Na, Ihr beiden könnt immerhin leben, seid gesund, lebt in einer Gemeinschaft…“

„Das ist zynisch. Nur weil wir nicht auf Euren Tellern landen müssen wir kastriert werden. Was würdest Du denn sagen? Du Hobby-Tierschützer!“

Hmm….irgendwie haben sie Recht, gewissermaßen, zum Teil, irgendwie….grübel grübel.
Leider musste die Kastration trotzdem sein, ansonsten platzt die Station am Wulberg irgendwann aus allen Nähten.
Noisette war nach 30 Minuten wieder auf den Beinen.
Ziegenbock Emil stand erst nach 4 Stunden wieder auf und zischte: „Das vergesse ich nie. Irgendwann, wenn Du nicht damit rechnest, dann….“

Ein schlechtes Gewissen ist nicht von der Hand zu weisen, stimmt, leider.

Anschließend wurden noch alle Tiere entwurmt, auch die vier Ponys.
Danke an Annabelle Böhne-Knopp für eine Spende 🙂 Morgen, wenn etwas mehr Zeit ist, wirst Du zudem noch in die „Hall of Fame“ aufgenommen.
Die Spende haben wir für die Entwurmungs-Paste der Ponys ausgegeben.

Zudem wurden heute alle Pferdchen noch ordentlich gestriegelt, gebürstet, die Hufe ausgekratzt.
Das findet eh regelmässig statt. Auf den Schrecken der Behandlung gab es noch Super-Heu und für einige der Tiere noch etwas Bierhefe (insbesondere
die Hühner haben sich gefreut). Danke an einen anonymen Spender für die große Lieferung. Das Federkleid der Hühner wird davon auf jeden Fall profitieren.